Immer wieder werde ich gefragt, ob ich nicht Checklisten erstellen kann. Brautpaare wünschen sich eine Liste anhand derer sie wissen, wann sie was organisieren sollen. So sehr ich diesen Wunsch nach einer allgemeingültigen Liste verstehe, so sehr halte ich nichts davon. Jedes Brautpaar, jede Hochzeit und damit auch jede Hochzeitsorganisation sind extrem unterschiedlich. Dementsprechend hilft es einem Brautpaar, das ein halbes oder 2 Jahre für die Planung hat, nur bedingt, eine Checkliste für ein Jahr zu haben. Hinzu kommt, dass viele Checklisten, die man im Internet und in Hochzeitsmagazinen findet einfach gefährliche Fehler enthalten.

Z.B. habe ich schon gelesen, man solle erst die Save-The-Date-Karten versenden und dann die Location suchen. Auch, wenn einem das Traumdatum vom 08.08.2008 vorschwebt oder man sich am 21.06.2021 verlobt hat und am gleichen Tag im folgenden Jahr heiraten möchte, heißt das nicht, dass genau an diesem Tag die Traumlokalität und alle weiteren Lieferanten und Dienstleister auf einen warten. Allzu oft ist man froh, überhaupt eine Lokalität zu finden, die auf die meisten Wünsche und dann auch noch auf das Budget passt. Wenn diese dann eben nicht am 21.06.2022 verfügbar ist, gilt es etwas Flexibilität mitzubringen. Wenn dann schon die Save-the-date Karten verschickt sind, waren die Karten vergebliche Liebesmüh und müssen neu gedruckt und versandt werden.

In vielen anderen Checklisten, wird zum Beispiel der DJ oder die Band für den Abend erst für eine Buchung ca. 3 Monate vor der Hochzeit empfohlen. Wer hochzeitserfahrene DJs/Musiker sucht und in der Hochsaison zwischen Mai und September heiratet, wird schnell merken, dass die Anbieter guter Musik 3 Monate vorher schon längst ausgebucht sind.

Um nun dennoch den Brautpaaren zu helfen habe ich zwei Empfehlungen:

  1. Man greift auf sehr detaillierte Checklisten zurück, die leichter auf die eigene Hochzeit passen und in viele Teilbereiche unterteilt sind. Hierzu habe ich mit einer Kollegin ein ganzes Buch geschrieben: „Die besten Hochzeits-Checklisten“ . Es ist im Humboldt Verlag erschienen und überall im (Online-) Buchhandel erhältlich. So auch beim Verlag selbst.
  2. Es gibt eine ganz simple Grundregel, die ich aufgestellt habe, die den meisten Paaren helfen kann: Alle Lieferanten und Dienstleister, die sich nicht zweiteilen können (also nicht mehrere Hochzeiten an einem Tag leisten können) sind so schnell wie möglich zu buchen. Dazu gehören zum Beispiel die Lokalität (sofern sie nicht in selteneren Fällen viele gleichwertige Säle hat), die Musiker und der DJ, Fotograf und Videograf etc. Viele dieser Anbieter sollten schon ca. ein Jahr im Voraus blockiert werden.

Zweiteilen können sich z.B. Caterer, Floristen, Hochzeitstortenbäcker etc. Diese können in der Regel mehrere Hochzeiten an einem Tag bedienen. Aber auch hier vorsichtig, viele bekannte und beliebte Anbieter müssen auch schon sehr lange im Voraus gebucht werden.

Je nach Größe der Hochzeit bzw. Aufwand der gewählten Torte oder Dekoration können auch Anbieter, die sonst mehrere Brautpaare an einem Tag bedienen können, mit einer Hochzeit ausgebucht sein.

Letztlich nutzt es keinem, wenn der Wunschdienstleister noch alle Samstage bis auf genau diesen einen an dem man heiraten möchte frei hat.

Daher gilt es: alle Anbieter so schnell wie möglich buchen. Über die Details des gebuchten (also z.B. welche Musik gespielt wird, welche Dekoration auf den Tischen steht und was es zu essen gibt), kann dann später im Detail gesprochen werden.

Wer nicht an einem Wochenende und/oder außerhalb der Saison heiratet und/oder auch mit Anbietern klarkommt, die jetzt nicht in den obersten Hitlisten der Brautpaare stehen, hat mehr Puffer, als jemand, der sich die beliebteste und schönste Lokalität oder den gefragtesten DJ wünscht.

Empfohlen von Zankyou

Daher empfehle ich jedem Brautpaar meinem Tipp 1 oder 2 zu folgen oder einen erfahrenen Hochzeitsplaner, wie z.B. die Mitglieder des Bundes deutscher Hochzeitsplaner zu buchen, die noch viel individueller durch die Organisation hindurchführen können und obendrein die für jedes Brautpaar individuell besten Dienstleister empfehlen können, mit denen sie bereits gute Erfahrungen gemacht haben. Das erspart dann auch langwierige Suchen und Fehlgriffe.